FIFO Rechner für Bestandsbewertung

Berechnen Sie die Bestandsbewertung und die Herstellungskosten der verkauften Waren mit der First-In-First-Out (FIFO) Methode

FIFO Bestandsbewertungsrechner
DatumMengeKosten pro Einheit (€)Gesamtkosten (€)
0,00 €
Was ist die FIFO-Bestandsmethode?

FIFO (First-In-First-Out) ist eine Methode zur Bestandsbewertung, bei der davon ausgegangen wird, dass die zuerst erworbenen oder hergestellten Waren auch zuerst verkauft oder verwendet werden. Diese Methode spiegelt den natürlichen Warenfluss in vielen Unternehmen wider, insbesondere bei verderblichen Waren oder Produkten mit Verfallsdatum.

Bei der FIFO-Methode werden die Kosten der ältesten Bestandsposten zuerst den verkauften Waren zugeordnet. Dies bedeutet, dass der Endbestand aus den neuesten Einkäufen bewertet wird, während die Herstellungskosten der verkauften Waren (COGS) auf den ältesten Einkäufen basieren.

Die FIFO-Methode ist weltweit anerkannt und wird sowohl nach den International Financial Reporting Standards (IFRS) als auch nach den Generally Accepted Accounting Principles (GAAP) akzeptiert.

Wie berechnet man FIFO?

Die Berechnung der FIFO-Bestandsbewertung erfolgt in mehreren Schritten:

  1. Erfassen Sie alle Bestandseingänge mit Datum, Menge und Kosten pro Einheit.
  2. Erfassen Sie alle Verkäufe oder Bestandsabgänge mit Datum und Menge.
  3. Ordnen Sie die Bestandseingänge chronologisch (vom ältesten zum neuesten).
  4. Ordnen Sie die Verkäufe chronologisch (vom ältesten zum neuesten).
  5. Berechnen Sie die Herstellungskosten der verkauften Waren (COGS), indem Sie die Kosten der ältesten Bestandsposten den Verkäufen zuordnen, bis alle Verkäufe abgedeckt sind.
  6. Berechnen Sie den Wert des Endbestands, indem Sie die Kosten der verbleibenden Bestandsposten summieren.

Unser FIFO-Rechner automatisiert diesen Prozess und liefert detaillierte Ergebnisse für Ihre Bestandsbewertung.

FIFO vs. LIFO: Wesentliche Unterschiede

Die beiden häufigsten Methoden zur Bestandsbewertung sind FIFO (First-In-First-Out) und LIFO (Last-In-First-Out). Hier sind die wesentlichen Unterschiede:

AspektFIFOLIFO
GrundprinzipÄlteste Waren werden zuerst verkauftNeueste Waren werden zuerst verkauft
BestandswertBasiert auf neueren Kosten (aktueller)Basiert auf älteren Kosten (weniger aktuell)
COGSBasiert auf älteren KostenBasiert auf neueren Kosten
Bei steigenden PreisenHöherer Gewinn, höhere SteuernNiedrigerer Gewinn, niedrigere Steuern
Internationale AkzeptanzWeltweit akzeptiert (IFRS, GAAP)Eingeschränkt (in Deutschland und nach IFRS nicht erlaubt)
Physischer WarenflussEntspricht oft dem tatsächlichen WarenflussEntspricht selten dem tatsächlichen Warenfluss

In Deutschland und den meisten europäischen Ländern ist die FIFO-Methode weit verbreitet, während die LIFO-Methode nach IFRS nicht zulässig ist.

Vorteile und Nachteile von FIFO

Vorteile der FIFO-Methode:

  • Natürlicher Warenfluss: Entspricht dem tatsächlichen Warenfluss in den meisten Unternehmen, insbesondere bei verderblichen Waren.
  • Aktuelle Bestandsbewertung: Der Endbestand wird zu aktuelleren Kosten bewertet, was zu einer realistischeren Bilanz führt.
  • Internationale Akzeptanz: Wird sowohl nach IFRS als auch nach GAAP anerkannt und ist weltweit verbreitet.
  • Einfache Anwendung: Leicht zu verstehen und anzuwenden, was die Buchhaltung vereinfacht.
  • Weniger Manipulationsmöglichkeiten: Bietet weniger Spielraum für Gewinnmanipulation im Vergleich zu anderen Methoden.

Nachteile der FIFO-Methode:

  • Höhere Steuerbelastung bei Inflation: In Zeiten steigender Preise führt FIFO zu höheren ausgewiesenen Gewinnen und damit zu höheren Steuern.
  • Verzerrte Gewinnmargen: Die Kosten der verkauften Waren spiegeln nicht die aktuellen Marktbedingungen wider, was zu verzerrten Gewinnmargen führen kann.
  • Nicht immer realistisch: Bei bestimmten Produkten oder Branchen entspricht die FIFO-Annahme möglicherweise nicht der tatsächlichen Verwendung der Waren.
Praktisches Beispiel

Betrachten wir ein einfaches Beispiel für die FIFO-Bestandsbewertung:

Ein Elektronikgeschäft hat folgende Bestandsbewegungen für Smartphones:

DatumTransaktionMengeKosten pro Einheit
01.03.2023Einkauf50400 €
15.03.2023Einkauf30420 €
20.03.2023Verkauf60-
05.04.2023Einkauf40430 €
15.04.2023Verkauf45-

FIFO-Berechnung:

Verkauf am 20.03.2023 (60 Einheiten):

  • 50 Einheiten vom 01.03.2023 zu je 400 € = 20.000 €
  • 10 Einheiten vom 15.03.2023 zu je 420 € = 4.200 €
  • Gesamtkosten: 24.200 €

Verkauf am 15.04.2023 (45 Einheiten):

  • 20 Einheiten vom 15.03.2023 zu je 420 € = 8.400 €
  • 25 Einheiten vom 05.04.2023 zu je 430 € = 10.750 €
  • Gesamtkosten: 19.150 €

Gesamte Herstellungskosten der verkauften Waren (COGS): 24.200 € + 19.150 € = 43.350 €

Endbestand: 15 Einheiten vom 05.04.2023 zu je 430 € = 6.450 €

Häufig gestellte Fragen

Ist die FIFO-Methode in Deutschland zulässig?

Ja, die FIFO-Methode ist in Deutschland nach dem Handelsgesetzbuch (HGB) und den Steuergesetzen zulässig. Sie ist auch nach den International Financial Reporting Standards (IFRS) erlaubt, die für börsennotierte Unternehmen in Deutschland verpflichtend sind.

Wann ist die FIFO-Methode besonders geeignet?

Die FIFO-Methode ist besonders geeignet für Unternehmen, die mit verderblichen Waren, Produkten mit Verfallsdatum oder Waren handeln, die technologisch schnell veralten. Sie ist auch vorteilhaft, wenn der physische Warenfluss tatsächlich dem FIFO-Prinzip folgt, wie in vielen Einzelhandels- und Lebensmittelgeschäften.

Wie wirkt sich die FIFO-Methode auf die Bilanz und Gewinn- und Verlustrechnung aus?

In Zeiten steigender Preise führt die FIFO-Methode zu einem höheren Bestandswert in der Bilanz und niedrigeren Herstellungskosten der verkauften Waren in der Gewinn- und Verlustrechnung, was zu einem höheren ausgewiesenen Gewinn führt. In Zeiten fallender Preise ist der Effekt umgekehrt.

Kann ich zwischen FIFO und anderen Bestandsbewertungsmethoden wechseln?

Ein Wechsel der Bestandsbewertungsmethode ist grundsätzlich möglich, sollte aber nur in Ausnahmefällen erfolgen und muss im Anhang zum Jahresabschluss erläutert werden. In Deutschland erfordert ein solcher Wechsel in der Regel eine sachliche Begründung und kann steuerliche Auswirkungen haben. Es wird empfohlen, vor einem Wechsel einen Steuerberater zu konsultieren.